Schwerkraftsichter selbstgemacht

Laute Föngeräusche, Neuntklässler, die Sechstklässlern Dichtefunktionen erklären: irgendetwas ist anders am heutigen Tag im Bondenwaldgymnasium. Nina, Paula und Wiebke stehen vorne am Lehrerpult und erzählen einer sechsten Klasse von ihrem Besuch bei Worlée vor rund fünf Monaten. Von der langen Geschichte des Unternehmens, von den Produkten, die dort veredelt werden – und von den zahlreichen Maschinen, die das Hamburger Familienunternehmen dafür benötigt. Der Schwerkraftsichter hatte es ihnen beim Werksrundgang besonders angetan. Und so entschieden sich die drei Mädchen dafür, den Sichter im Kleinen nachzubauen und mit den jüngeren Schülern ihrer Schule ein Experiment zu machen.

So ganz freiwillig war die ganze Sache natürlich nicht: Die Aktion ist Teil des EVAT-Projektes, für das die Schule im Jahr 2013 den Hamburger Bildungspreis gewann. EVAT steht für „Entdecken, Verstehen, Anwenden und Transferieren“ – ein neues Konzept, mit dem Schülern der 8. bis 10. Klasse die naturwissenschaftlichen Fächer durch viel Praxis nähergebracht werden sollen.  Nachdem den Schülern der neunten Klasse beim Worlée-Werksrundgang alles gezeigt wurde, mussten sie also selbst überlegen, wie sie das gelernte durch ein Experiment mit jüngeren Schülern „anwenden und transferieren“ können.

Nina, Paula und Wiebke haben sich hierfür einen Fön, einen Plastikschlauch, Gewürze sowie andere getrocknete Lebensmittel besorgt. Der Fön pustet Salz, Kakao und Co. durch einen Schlauch direkt in ein Glasbehältnis. Der Clou: Anhand der hier entstandenen Schichten kann man anschließend genau sehen, welche Stoffe die höchste bzw. niedrigste Dichte haben. Ziemlich clever, wie wir finden. Hoffentlich werden andere Schulen mi ähnlichen Konzepten frei nach dem Motto „Lernen durch Lehren“ nachziehen.