Natürliche Rohstoffe - 17.09.2014

Fünf Jahre Fairtrade auf Sri Lanka

Das Fairtrade-Siegel bietet Landwirten aus der dritten Welt zahlreiche Vorteile. Worlée hat im Jahr 2009 auf Sri Lanka ein neues Projekt unterstützt – doch was hat sich seitdem alles getan?

Dedigama ist ein kleiner Ort im Westen Sri Lankas. Hier im indischen Ozean entwickelt sich seit dem Jahr 2009 ein bemerkenswertes landwirtschaftliches Projekt: Die Bauern haben sich vor fünf Jahren zu einer Erzeugergemeinschaft zusammengeschlossen und produzieren seitdem Rohwaren für den Weltmarkt, die mit dem Fairtrade-Siegel ausgezeichnet sind. Neben Ingwer, Pfeffer und Zimt werden in regelmäßigen Abständen auch Nelken, Muskatblüten- und blätter sowie Gota Kola und Kurkuma angebaut. Bereits 2002 wurden die Landwirte aus Dedigama für ihren Anbau bio-zertifiziert. Im Jahr 2009 entschied man sich dafür, mit dem Fairtrade Siegel auch die Sozialstandards zertifizieren zu lassen. Als langjähriger Partner hat Worlée das Projekt begleitet und finanziert.

Die Zertifizierung bietet den Landwirten zahlreiche Vorteile: Um vor Preiseinbrüchen auf dem internationalen Markt geschützt zu sein, werden Mindestpreise und Prämien für jedes einzelne Produkt von dem „Fairtrade Labelling Organizations International e.V.“ festgelegt. Eine nachhaltige Produktion fördert der Dachverband für fairen Handel dank fester Preisaufschläge ebenfalls. Die Produzenten entscheiden anschließend eigenverantwortlich darüber, für welche Projekte die Fairtrade-Prämien verwendet werden. Kontrolliert wird die die Vergabe des Fairtrade-Siegels durch die unabhängige Zertifizierungsorganisation FLO-Cert, die nach den Anforderungen der Akkreditierungsnorm ISO 66 arbeitet.

Worlée konnte im Jahr 2013 durch den Verkauf von Produkten aus Dedigama rund 35.000 Euro an Fairtrade-Prämien erwirtschaften, welche direkt an die „Dedigama Maha Parakum Export Agriculture Development Society“ (DEMEADS) gegangen sind. Geld, das jetzt besonders im Sozial- und Bildungsbereich den Familien der Landwirte zugute kommt. So erhielten viele Kinder im Jahr 2013 neue Bücher, Uniformen und Schuhe – außerdem wurde ein medizinisches Camp für die kostenlose Versorgung mit Medikamenten eingerichtet. Darüber hinaus organisierte die Gemeinschaft während der letzten Jahre immer wieder Workshops zum nachhaltigen Anbau von Kräutern und Gewürzen. Auch  Wasserpumpen wurden gekauft, um während der Trockenzeiten weiter anbauen zu können und ein geregeltes Einkommen sicherzustellen. Seit Beginn des Projekts wurden bereits für 40 Mädchen aus sehr armen Familien Sparbücher eingerichtet, auf die monatlich ein fester Betrag überwiesen wird. Das Geld wird an ihrem 18. Geburtstag als Startkapital für die Zukunft ausgezahlt.

In den letzten fünf Jahren hat sich bereits einiges getan in dem kleinen Ort auf Sri Lanka – und Worlée ist stolz, seinen Teil dazu beigetragen zu haben. Doch nicht nur in diesem Teil der Erde ist das norddeutsche Unternehmen tätig. Auch in Indien, Ägypten, Madagaskar und Burkina Faso arbeitet Worlée mit Fairtrade Projekten zusammen. Weltweit sind mehr als 1,4 Millionen Menschen in 70 Ländern unter dem Fairtrade-Siegel tätig. Rund 94 Millionen Euro an Direkteinnahmen konnten im Jahr 2013 auf diese Weise für die Produzenten erwirtschaftet werden, ermöglicht durch einen Umsatz von 654 Millionen Euro durch Fairtrade-Produkte. Laut der GlobeScan Studie 2013 ist FLO Fairtrade das weltweit bekannteste Siegel für Produkte aus fairem Handel. Allein in Deutschland ist das Gütesiegel rund 80 % der Konsumenten ein Begriff – 98% davon schenken ihm ihr vertrauen. Eine gute Sache, die mehr und mehr wächst.



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